Deutsch-Chinesische Kooperation

Handmade World Tour in Peking

Peking, März 2019. Der Meis­terrat hat in Peking Verträge zu einer speziell auf Manu­fak­turen und Luxus­güter unter­zeichnet. Im Anschluss an die Stationen der Hand­made in Germany World­tour in Asien festigte der Meis­terrat sein Enga­ge­ment vor allem in China durch mehrere gegen­sei­tige Erklä­rungen von deut­scher und chine­si­scher Seite, die Fragen der hoch­qua­li­ta­tiven und nicht-indus­tri­ellen Produk­tion aus Deutsch­land im Hinblick auf den chine­si­schen Markt betreffen. 

Erfah­rungen konnte der Meis­terrat in China in den letzten Jahren sammeln: Die Ausstel­lungen der World­tour führten u.a. nach Shanghai, Macao, Shen­zhen, Tianjin, Zhuhai, Peking. Ein weiterer Schritt ist vor allem die Etablie­rung eines Verbin­dungs­büros in Peking.

Verbindungsbüro des Meisterrates in Peking

Ziel ist der Aufbau eines Netz­werkes vor Ort in China, welches auf die spezi­ellen Bedürf­nisse von Manu­fak­turen ausge­richtet ist. Mit der Reprä­sen­tanz der Manu­fak­turen werden in Hinblick auf den chine­si­schen Markt die Eintritts­bar­rieren abge­senkt und stra­te­gisch nach­hal­tige Part­ner­schaften zur Plat­zie­rung der Manu­fak­tur­pro­dukte geschaffen. Die Reprä­sen­tanz fungiert dabei als Schnitt­stelle zwischen den regional produ­zie­renden Manu­fak­turen und den chine­si­schen Vertriebs­ka­nälen bzw. Händ­lern.

Resort Hotel, Macau

Manu­fak­turen und Desi­gnak­teure benö­tigen eine eigene Reprä­sen­tanz in China. Die Notwen­dig­keit ergibt sich aus dem beson­deren Charakter der Unter­nehmen, der sie von anderen mittel­stän­di­schen, indus­triell geprägten Akteuren unter­scheidet. Manu­fak­turen blicken oft auf eine weit zurück­rei­chende Tradi­tion zurück. Manu­fak­tur­pro­dukte stehen für eine beson­dere Art von Qualität in Verbin­dung mit Hand­werk und Design. Manu­fak­tur­be­triebe exis­tieren dabei nicht nur in Form von altein­ge­ses­senen Tradi­ti­ons­be­trieben; es können auch junge Grün­dungen sein, die sich völlig neuartig ausrichten, aber die hand­werk­liche Herstel­lungs­weise der Manu­fak­turen teilen.

Für alle Manu­fak­turen gilt: für einen dauer­haften wirt­schaft­li­chen Erfolg müssen neue Märkte erschlossen werden. In Konkur­renz zum immer stärker werdenden Online-Handel müssen Quali­täts­pro­du­zenten den Weg in die Inter­na­tio­na­li­sie­rung beschreiten. Als Einzel­ak­teur ist es den Manu­fak­turen nicht möglich einen erfolg­rei­chen Markt­zu­gang zu etablieren. Eine Reprä­sen­tanz die ein entspre­chendes Netz­werk an Manu­fak­turen vertritt und als neutraler Emissär auftritt, bietet den Manu­fak­turen eine wesent­liche Chance den auslän­di­schen Markt zu erschließen.

Hand­made World Tour in Beijing

Warum (immer noch) China?

Das Thema eines Enga­ge­ments in China ist für viele deut­sche Unter­nehmen höchst zwei­schneidig. Grund­sätz­lich wird es – zurecht – als sehr riskantes Geschäft gewertet, gerade für mittel­stän­di­sche Unter­nehmen, und in noch stär­kerem Maße für Manu­fak­turen, die es kaum gewohnt sind, im außer­eu­ro­päi­schen Ausland Geschäft aufzu­bauen. Dennoch: Die globalen Märkte machen auch vor Manu­fak­turen nicht Halt. Der chine­si­sche Markt ist gerade für Manu­fak­tur­pro­dukte durchaus span­nend, auch wenn ein Geschäfts­aufbau mit und nach China kompli­ziert bleibt.

Der Meis­terrat versucht zusammen mit Part­nern und Experten eines Arbeits­kreises einen Weg zu finden, über den es möglichst risi­koarm denkbar ist, Schritt für Schritt erste Erfolge im China-Geschäft zu erzielen. Der Markt bleibt inter­es­sant: Allein in den vier größten Städten leben mehr als 60 Mio. Einwohner. Auf ganz China gerechnet sind es Stand 2016 über 1.379 Milli­arden Menschen und in den 22 Provinz­haupt­städten sind es über 145 Mio. Sichuan

Manu­fak­tur­pro­dukte stoßen inter­na­tional und speziell im chine­si­schen Raum auf immer größere Chong­qing Nach­frage. „Made in Germany“ öffnet in der VR China immer noch Türen. Nach wie vor verbinden die meisten chine­si­schen Kunden „Made in Germany“ mit gleich­blei­bender Spit­zen­qua­lität, Zuver­läs­sig­keit, Sorg­falt und hohem Stan­dard. 28% der Chinesen mögen deut­sche Marken sehr und 59% der Yunnan Bevöl­ke­rung mag deut­sche Marken (GTAI 2016). Für viele Produkte und Dienst­leis­tungen besteht im inter­na­tio­nalen Vergleich großer Nach­hol­be­darf pro Kopf. Bislang tragen Chinesen, die 19% & der Guizhou > 18,000 RMB p.a. Welt­be­völ­ke­rung stellen, nur 8 % zum privaten globalen Konsum bei. Gleich­zeitig wächst die Zahl der Mittel­schicht und Super­rei­chen. Mit stei­gendem Einkommen und dem Zuzug in die Städte ändert sich 14,000 ‑18,000 RMB p.a. das Konsum­ver­halten der Menschen in Rich­tung Qualität und Halt­bar­keit. Gerade junge Chinesen 10,000 ‑14,000 RMB p.a. werden auch zuneh­mend offener für klei­nere Labels – früher wollte man, egal in welchem Bereich, nur von Siegern kaufen, also den Top Drei einer Kate­gorie. Jetzt können auch klei­nere Marken ihr Publikum < 10,000 RMB p.a. finden. Das ist eine Chance für klei­nere euro­päi­sche Luxus­firmen.

Hand­made World Tour in Shanghai

China: Neuland für Manufakturen

Deut­sche Manu­fak­turen bedienen ein Klientel, dass über­wie­gend in einem spezia­li­sierten Quali­täts­seg­ment ange­sie­delt ist. Die mittel­eu­ro­päi­schen Märkte sind in diesen Berei­chen erschlossen und auch begrenzt. Zur nach­hal­tigen Siche­rung der Zukunfts­fä­hig­keit der KMU´s ist das Erschließen neuer Absatz­märkte unab­dingbar. Als poten­ti­elle Premi­um­märkte mit hohen Wachs­tums­raten kommen die USA und China in Betracht. Für Manu­fak­turen ist der Einstieg in den ameri­ka­ni­schen Markt zwar schwer, aber machbar. Der chine­si­sche Markt ist für viele eine unüber­wind­bare Hürde. Zu hoch die kultu­rellen Barrieren, zu komplex die recht­li­chen und logis­ti­schen Voraus­set­zungen. Eine kleine Manu­faktur (KMU) wird allein nicht in der Lage sein den chine­si­schen Markt für sich zu öffnen. Eine Netz­werk­bil­dung ist hier die Lösung um Waren und Dienst­leis­tung der Haupt­stadt­re­gion zu expor­tieren und ein entspre­chendes Stand­ort­mar­ke­ting für Deutsch­land zu leisten.

Ein wesent­li­cher und wich­tiger Bestand­teil stellt die Vernet­zung der Akteure dar. Hier hilft das Reprä­sen­ta­ti­ons­büro in Peking den Manu­fak­turen und KMU´s bei der Anbah­nung und dem Aufbau von stra­te­gi­schen Part­ner­schaften für ihren Eintritt in den chine­si­schen Markt. Das Büro reprä­sen­tiert hierbei die Manu­fak­turen und vermit­telt den Kontakt zu rele­vanten Vertriebs- bzw. Koope­ra­ti­ons­part­nern. Es hält Kontakt zu den wich­tigen chine­si­schen Verwal­tungs­or­ganen und zur Deut­schen Außen­han­dels­kammer in China. Damit erfolgt ein wesent­li­cher und wich­tiger Schritt zur Absen­kung der bestehenden Markt­ein­tritts­bar­rieren.

Für weitere Fragen kontaktieren Sie bitte unseren Ansprechpartner: Prof. Jonas Polfuß, polsuß@meisterrat.de